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Katastrophenschutz

DLRG Einsatztaucher alarmiert!

Veröffentlicht: 30.12.2023
Autor: Steffen Schulze
Uwe Richter, Taucheinsatzführer an der Unglücksstelle. [Quelle: DLRG Erfurt]

Die Einsatztaucher des Stadtverbandes Erfurt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind fester Bestandteil des Thüringer Katastrophenschutzes. Für eine überörtliche Hilfe wurden die Spezialisten kurz vor Weihnachten alarmiert. In der Nacht zum 22.12.23 kam ein Mann an einem Wehr im Hildburghäuser Ortsteil Häselrieth ums Leben.

Unter schwierigsten Bedingungen stieg Thomas Görlich am Wehr in die reißende Strömung. Steffen Schulze, Pressesprecher der DLRG in Thüringen, sprach mit ihm über seinen Einsatz.

Schulze: Hallo Thomas, hast du den Tauchgang gut überstanden? Trotz eurer intensiven Ausbildung ist ein solcher Einsatz ja nicht alltäglich!

Görlich: Zuerst muss ich sagen, dass es kein klassischer Tauchgang war, den ich durchgeführt habe. Sondern nur ein Test-Tauchgang an doppelter Sicherungsleine, um zu prüfen, ob es überhaupt möglich war, an dieser Stelle zu Tauchen. Gemeinsam mit Uwe Richter, unserem Taucheinsatzführer vor Ort, entschieden wir uns dagegen, da es zu gefährlich gewesen wäre. Zwischenzeitlich hatten wir auch festgestellt, dass die betreffende Person oberhalb des Wehres festhing und dadurch auch kein Taucheinsatz nötig war.

Schulze: Ihr seid als Einsatztaucher komplett im Ehrenamt unterwegs. Wie die Freiwillige Feuerwehr. Die Alarmierung erfolgte mitten in der Nacht. Kannst du uns kurz den zeitlichen Ablauf schildern?

Görlich: Wir wurden am 22.12.23 nachts um 02.13 Uhr von der Leitstelle Erfurt alarmiert. Daraufhin ließ ich die zweite Taucherstaffel der Wasserwacht Nordhausen zur Unterstützung mit alarmieren, da wir nicht wussten, was uns erwartet. Um 02.50 Uhr fuhren unsere aus zehn Mitgliedern bestehende Einsatzgruppe mit zwei Einsatzfahrzeugen von Erfurt nach Hildburghausen. Dort trafen wir um 03.50 Uhr ein. Nach einer Lageerkundung beschlossen wir zusammen mit der Feuerwehr, dass wir den hinteren Teil mit einem Boot und Wasserrettern absichern, falls die Person sich lösen würde und durch das Wehr treiben sollte. Als dies geschah, öffneten wir ein Teil des Wehres, um von oben besser an die Person zu kommen, die wir darauf hin mit einem Seil sichern konnten. Gegen 5.45 Uhr gelang es uns, den Verunfallten zu bergen.

Schulze: Was erschwerte den Einsatz besonders?

Görlich: Solche Einsätze sind immer recht schwer, vor allem da wir es mit Dunkelheit, Kälte und starker Strömung zu tun hatten. Man konnte buchstäblich nicht die Hand vor Augen sehen, musste sich auf seinen Tastsinn verlassen. Außerdem besteht ständig die Gefahr, von im Wasser treibenden Gegenständen getroffen zu werden.

Schulze: Leider kam für die verunfallte Person jede Hilfe zu spät. Bekommt ihr als ehrenamtliche Einsatzkräfte Hilfe bei der Verarbeitung eurer Erlebnisse?

Görlich: Glücklicherweise haben wir im DLRG Landesverband Thüringen mit Noah Grunert einen kompetenten Ansprechpartner für die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Notfalls können wir uns hierfür auch an die Feuerwehr Erfurt wenden.

Schulze: Vielen Dank für das Gespräch!

Über das Einsatztauchen in der DLRG

Einsatztaucher tauchen oftmals in strömungsreichen, undurchsichtigen Gewässern oder auch in der Nähe von Schleusen und Wehren. Einsatztaucher tragen daher in der Regel einen Trockentauchanzug und eine Vollmaske, um sich zu schützen. In den meisten Fällen ist der Einsatztaucher unter Wasser alleine und wird mit einer Signalleine geführt und gesichert. Seine Partner, der Sicherungstaucher und der Taucheinsatzführer, stehen am Ufer neben dem Signalmann und greifen nur im Notfall oder auf Anordnung in das Tauchgeschehen ein.

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